14. Dezember 2021

Contribution Days bei Factorial

Wir haben eine wichtige Ankündigung zu machen! Mit Beginn des Jahres 2022 führen wir bei Factorial die Contribution Days ein. Die Contribution Days ermöglichen es den Kolleg*innen, mehr Zeit in ihre individuellen Open-Source-Projekte zu investieren und stehen daher jedem Teammitglied zur Verfügung. Open-Source-Technologien waren schon immer prägend für unsere Corporate Identity, weshalb wir uns entschlossen haben, den Sprung zu wagen und dies aktiv in unserem Team zu fördern. In diesem Artikel soll es daher um unsere starke Verbindung zu Open Source und den Weg gehen, der uns zu dieser Entscheidung geführt hat.

An animated developer's desk with a laptop, headphones, and a notebook in the colors of Factorial.

Warum wir den Open-Source Gedanken unterstützen

Bei Factorial ist das Wort Open-Source eng mit unserer täglichen Arbeit verbunden. In unseren Projekten erstellen wir unsere digitalen Produkte fast ausschließlich mit Open-Source-Technologien. Wir bauen zum Beispiel Websites und Webanwendungen mit Drupal, Laravel, Symfony, Node.js oder Vue.js — um nur einige zu nennen. Deshalb sind wir auf die großartige Arbeit von Entwickler*innen aus aller Welt angewiesen, die ihre wertvolle Zeit dafür aufwenden, dass diese Technologien erweitert und gepflegt werden. Es ist ihr Einsatz, der diese Technologien am Leben erhält und sicher für die Nutzung macht. 

Ihre Beiträge haben daher einen großen Einfluss auf das System und seine Community. In unseren Projekten versuchen wir, diesen Ansatz ebenfalls zu implementieren, indem wir aktiv contributen. Dies geschieht nicht nur in der Zusammenarbeit im Team, sondern ebenfalls auf individueller Basis. Denn viele unserer Kolleg*innen haben eigene Open-Source-Projekte, denen sie ihre Zeit widmen.

Einige Open-Source-Projekte aus unserem Team

Wir haben einige Kolleg*innen, die sich aktiv an der Open-Source-Arbeit beteiligen. Unser Kollege Shibin zum Beispiel beteiligt sich an der Decoupled Menu Initiative teil (hier geht es zum Artikel), um die Developer Experience für Drupal als Headless CMS zu verbessern.

Ein weiteres Projekt ist durch die Arbeit unseres Kollegen Michi entstanden, der die Storybook-Alternative Miyagi entwickelt hat. Diese ermöglicht es großartige und gut strukturierte Komponentenbibliotheken sowie lebende Styleguides zu erstellen. Seine Philosophie ist es, so nah wie möglich an den Plattformtechnologien zu bleiben und sich nicht auf viele externe Bibliotheken zu verlassen. Es ist ein großartiges Toolkit für die komponentenbasierte Frontend-Entwicklung. Mit cleveren Namenskonventionen für benutzerdefinierte CSS-Eigenschaften erhält man wertvolle Design-Token wie Schriftvarianten, Farben, Abstände, die sofort sichtbar sind.

Und schließlich gibt es unseren Kollegen Kristiaan, der die Arbeit an seinem Drupal-Modul Group bereits vor 8 Jahren aufgenommen hat. Das Group Modul ermöglicht es Benutzer*innen, beliebige Sammlungen von Webinhalten zu erstellen und die Zugriffsrechte für diese Sammlungen zu verwalten. Derzeit nutzen fast 11.500 Websites dieses Modul. In diesem Jahr wurde eine neue Version veröffentlicht (hier geht es zum Artikel), die das zusätzliche Feature von Revisions für Gruppen über den Code und die Benutzeroberfläche mitbrachte. Seit dem Start von Group ist viel passiert, und Kristiaan hat innerhalb der Community eine Welle der Anerkennung für seine Arbeit erhalten. Aber während der jahrelangen Entwicklung ist er auch auf etwas gestoßen, das dem Kerngedanken von Open Source einen negativen Beigeschmack verleiht.

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung — die Nachteile von Open-Source

Im vorangegangenen Abschnitt haben wir das viele positive Feedback erwähnt, das in der Open-Source-Gemeinschaft weitergegeben wird. Aber zwischen all der Anerkennung gibt es auch die Einschränkungen, denen leidenschaftliche Entwickler*innen gegenüberstehen, wenn sie ihre Zeit den zahlreichen Anfragen und Bugfixes widmen.

Das Problem dabei ist, dass die Open-Source-Arbeit vieler parallel zu einer Vollzeitbeschäftigung geleistet werden muss, da sie meist nicht finanziell entlohnt wird. Das bedeutet, dass die Entwickler*innen oft zusätzliche Arbeit in ihren Zeitplan integrieren müssen, um allem gleichermaßen gerecht zu werden. Und diese Arbeit schrumpft auf lange Sicht nicht, denn je mehr Arbeit in das Open-Source-Projekt gesteckt wird, desto lauter werden die Rufe nach Support. Plötzlich kann das leidenschaftliche Projekt zu einer zusätzlichen Belastung werden. Wenn das immer so weitergeht, ist es schwer, in einem Umfeld mit so hohem Druck Kreativität und Leidenschaft aufrechtzuerhalten.

Wir sind der Meinung, dass Technologieunternehmen, die von Open-Source-Technologien profitieren, eine Verantwortung haben, diese Gemeinschaft zu unterstützen. Und sie sollten versuchen, ihren Mitarbeitenden die Teilnahme daran als Teil ihrer regulären Arbeit zu ermöglichen.

Wir wollen etwas zurückgeben

Wir bei Factorial möchten unser Team dazu ermutigen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, ohne sich allzu sehr um die finanzielle Absicherung kümmern zu müssen. Aus diesem Grund verkünden wir bei Factorial die Contribution Days ab 2022.

Was bedeuten die Contribution Days?

Mit den Contribution Days geben wir unseren Kolleg*innen jedes Jahr 10 zusätzliche Tage, um sie der Arbeit an eigenen Open-Source-Projekten zu widmen. Dies ist nicht nur auf unser Team an Entwickler*innen beschränkt. Wir möchten jeden dazu ermutigen, unabhängig von der Position, einen Beitrag zu Open-Source zu leisten. Das kann die Behebung von Bugs in einem bestehenden Open-Source-Projekt sein, das Entwerfen einer Website für ein Open-Source-Projekt oder sogar die Unterstützung bei der Organisation eines Treffens oder einer Konferenz. Im Grunde genommen ist alles, was der Open-Source-Gemeinschaft hilft, eine gute Sache.

Mit diesem Ansatz hoffen wir, dass sich mehr von uns in Open-Source-Projekten engagieren, und wir wollen ein unterstützendes Umfeld für unser Team schaffen, damit sie kreativer und leidenschaftlicher bei ihrer Arbeit sind. Außerdem wollen wir wieder verstärkt den Kern von Open-Source hervorheben — bei dem es darum geht gemeinsam zu arbeiten und seine Zeit mit Dingen zu verbringen, die man mag.

Julian Schäfer

Julian Schäfer

People Lead Frontend Development

julian@factorial.io